Die Tupinambá waren ein indigenes Volk an der Atlantikküste des heutigen Brasilien.
Geschichte
Die Tupinambá gehörten als Volksstamm zur größeren Ethnie der Tupi. Ihre Sprache war Tupi. Anhand einer Karte aus der Zeit um 1800 ist eine ihrer Siedlungen bei São Luís überliefert.
Im 16. Jahrhundert gerieten sie durch die europäischen Kolonisatoren in Bedrängnis. Durch von diesen eingeschleppte Krankheiten und durch direkte Gewalt wurden sie stark dezimiert. Die Reste des Volkes gingen in der brasilianischen Mischlingsbevölkerung auf. Tupi überlebte als weit verbreitete lingua geral in der Region.
Die Tupinambás de Olivença im Bundesstaat Bahia berufen sich darauf, von den Tupinambá abzustammen.
Glaube und Kultur
Im Glauben der Tupinambá spielte der Dämon des Donners und des Blitzes Tupan eine besondere Rolle, obwohl er nicht direkt verehrt wurde. Er war der jüngste Sohn des Helden und Kulturbringers Nanderevusu und seiner Frau Nandecy und wurde als kleiner dicklicher Mann mit gewelltem Haar vorgestellt.
Von den frühneuzeitlichen Autoren wurde den Tupinambá gewohnheitsmäßiger und ritueller Kannibalismus zugeschrieben.
Berichte der Kolonisatoren
Der Bericht des deutschen Landsknechts Hans Staden über seine Gefangenschaft von Januar bis Oktober 1554 bei den Tupinambá erlangte in seiner Zeit Bekanntheit. Auch der französische Geistliche und Reisende Jean de Léry kam in der Zeit vom März 1557 bis zum Januar 1558 in Kontakt mit diesem Eingeborenenstamm und berichtete darüber.
Siehe auch
- Indigene Bevölkerung Brasiliens
Literatur
- Fabrício Ferraz Gerardi: A Role and Reference Grammar Description of Tupinambá. Tübingen Library Publishing, Tübingen 2023
Weblinks
Einzelnachweise




